Neue Möglichkeiten für unseren Friedhof

Fraktion BfW/FDP regt Mensch-Tier-Bestattung und Baumbestattung an

Die Friedhöfe der Stadt in Hasserode, Silstedt, Benzingerode und Schierke sind nicht nur Orte der Trauer, sondern auch des Erinnerns. Sie bewahren Geschichten von Menschen, ihren Beziehungen und den Werten, die ihnen im Leben wichtig waren. Deshalb setzen wir uns dafür ein, auf den Wernigeröder Friedhöfen zwei besondere Bestattungsformen zu ermöglichen: die Mensch-Tier-Bestattung und die Baumbestattung. Entsprechende Anträge zur Modernisierung der Friedhofssatzung hat die Fraktion BfW/FDP nun dem Stadtrat zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt.


YouTube-Video | Modernisierung der Friedhofssatzung in Wernigerode


Mensch und Tier – Ein Leben lang verbunden, über den Tod hinaus

Ein bekanntes Beispiel für die enge Bindung zwischen Mensch und Tier ist König Friedrich II. von Preußen. Er war nicht nur ein bedeutender Herrscher, sondern auch ein leidenschaftlicher Tierfreund. Seine geliebten Windhunde begleiteten ihn durch sein Leben – und sollten ihn auch nach seinem Tod nicht verlassen. So wurden zwölf seiner Hunde direkt neben seiner Gruft auf der Terrasse von Schloss Sanssouci beigesetzt.

Damals war das eine königliche Ausnahme. Doch heute könnte eine gemeinsame Ruhestätte für Mensch und Tier eine Möglichkeit für alle sein, die eine enge Verbindung zu ihrem tierischen Begleiter hatten. Mit der Mensch-Tier-Bestattung möchten wir genau das ermöglichen: Dass Menschen, die ihr Leben mit einem treuen Gefährten geteilt haben, auch nach dem Tod nicht getrennt werden.

Dabei gibt es eine klare Regelung: Mensch und Haustier werden zwar separat eingeäschert, aber in einer gemeinsamen Ruhestätte beigesetzt. Der Mensch muss als Erster in das Grab gebettet werden, die Urne des Haustiers folgt später und wird offiziell als Grabbeigabe betrachtet. Diese Form der Bestattung vereint Mensch und Tier symbolisch über den Tod hinaus – im Rahmen der geltenden Bestattungsgesetze.

Die Baumbestattung – Eine letzte Ruhestätte in der Natur

Neben der Mensch-Tier-Bestattung möchten wir auch die Baumbestattung auf unserem Friedhof anbieten. Diese naturverbundene Bestattungsform erfreut sich wachsender Beliebtheit und bietet eine würdevolle Alternative zur traditionellen Beisetzung.

Bei einer Baumbestattung wird die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne am Fuße eines Baumes beigesetzt. Diese Form der Bestattung ermöglicht es, im Einklang mit der Natur die letzte Ruhe zu finden, was vielen Menschen Trost und Verbundenheit schenkt. Die Grabpflege übernimmt dabei die Natur selbst, wodurch für die Hinterbliebenen keine zusätzlichen Verpflichtungen entstehen. Auf Wunsch kann der Baum mit einer kleinen Plakette versehen werden, die an den Verstorbenen erinnert.

Der Stadtrat ist am Zug

Die Bestattungskultur verändert sich, und viele Menschen wünschen sich heute alternative Formen der Erinnerung. Unser Ziel ist es, unseren Friedhof weiterzuentwickeln und neue Bestattungsmöglichkeiten zu schaffen, die den individuellen Wünschen gerecht werden.

Nun entscheiden 40 Stadträte, ob die Vorschläge der Fraktion BfW/FDP Eingang in die Friedhofssatzung finden und die neuen Bestattungsformen künftig den Bürgern unserer Stadt zur Verfügung stehen.