Was tun? Gedanken zur Fusion des PKOW mit dem Harztheater
Die Wernigeröder Stadträte müssen eine wichtige kulturpolitische Entscheidung fällen: Soll sich die Stadt an der Harztheater gGmbH in Halberstadt beteiligen und damit auch die Fusion des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode (PKOW) mit dem Theater vollziehen? Während eine Fusion politisch gewünscht und wirtschaftlich sinnvoll erscheint, wirft sie für Orchesterfans und Haushaltspolitiker gleichermaßen Fragen auf.
Aus Zwei mach Eins
Die Harztheater gGmbH in Halberstadt und das Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode GmbH in Wernigerode sind derzeit eigenständige Unternehmen. Gesellschafter des Theaters sind neben dem Landkreis die Städte Halberstadt und Quedlinburg sowie drei Fördervereine. Die beteiligten Kommunen wenden jährlich hohe Beträge auf, um den Bühnenbetrieb zu unterhalten. Das Land Sachsen-Anhalt legt die Gesamtsumme der kommunalen Beiträge noch einmal obendrauf. Das Land erwartet dafür, dass die Harztheater GmbH – je Spielzeit – durchschnittlich 120.000 Besucherinnen und Besucher erreicht, durchschnittlich 500 Vorstellungen vorhält und eine Eigeneinnahmequote von durch schnittlich 15% erzielt. (vgl. Kreistag | Beschlussvorlage III.WP-440/2023)

Auch das Wernigeröder Kammerorchester wird gemeinschaftlich finanziert. Landkreis, Stadt und Förderverein beteiligen sich entsprechend ihrer Gesellschafteranteile an der Finanzierung der Orchester GmbH, wobei der Beitrag der Fördervereins – gemessen an der Gesamthöhe des Budgets – eher symbolischer Natur ist. Doch auch hier spielt das Land Sachsen-Anhalt eine entscheidende Rolle: Es verdoppelt die kommunalen Einzahlungen, um den Fortbestand des Orchesters zu sichern. Das Land erwartet, dass das PKOW je Spielzeit durchschnittlich 27.000 Besucherinnen und Besucher
erreicht, durchschnittlich 80 Konzerte und künstlerische Veranstaltungen anbietet und eine Eigeneinnahmequote von durchschnittlich 18% erreicht. Ein weiterer, mit der Orchesterförderung verbundener Schwerpunkt des Landes ist die Stärkung und Profilierung des Konzertangebots im Konzerthaus „Liebfrauen“ (vgl. Kreistag | Beschlussvorlage III.WP-441/2023). Dafür gibt es allerdings keinen Cent extra.

Etwas fällt im Vergleich auf: Die Aufwendungen der Stadt Wernigerode für das PKOW liegen deutlich unter den Beträgen, die Halberstadt und Quedlinburg jährlich in die Theatergesellschaft zuschießen. Gemessen an den Gesamtausgaben der Haushalte greifen Halberstadt und Quedlinburg für das Theater deutlich tiefer in die Tasche als Wernigerode für das Orchester. Während die Kreisstadt mehr als zwei Prozent des verfügbaren Geldes in die Bühnen steckt, beträgt der Anteil der Orchesterförderung am Wernigeröder Haushalt „nur“ einen halben Prozent. Dadurch bleibt allerdings mehr finanzieller Spielraum für andere wichtige Bereiche des Gemeinwesens in Wernigerode als in Halberstadt und Quedlinburg.

Bis 2028 ist die Finanzierung von Theater und PKOW durch laufende Verträge gesichert. Angesichts knapper Kassen bei Land und Kommunen leuchtet es jedoch verantwortlichen Politikern immer weniger ein, warum in einem Landkreis auch in Zukunft zwei Kulturbetriebe unterhalten werden sollen. Damit steht insbesondere hinter der Finanzierung des Philharmonischen Kammerorchesters ein (selten ausgesprochenes) Fragezeichen.
Zwar wird eine Fusion nicht explizit vorgeschrieben, aber dennoch klar angestrebt. Dieses Ziel spiegelt sich auch in den Förderverträgen wider, die das Land Sachsen-Anhalt mit den Kommunen für Theater und Orchester im Dezember 2023 für fünf Jahre abgeschlossen hatte. (vgl. Kreistag | Beschlussvorlage III.WP-440/2023)
Um in der kommenden Förderperiode ab dem Jahr 2029 nur noch für einen, dann vereingten Kulturbetrieb mit dem Land die Förderung verhandeln zu müssen, drückt speziell der Landrat bei der Fusion aufs Gaspedal. Die Verschmelzung unter dem Dach des Theaters soll zum 1.1.2026 vollzogen werden. Gleichwohl haben Stadt und Landkreis verabredet, das PKOW nach der Fusion als eigenständigen Klangkörper mit der Spielstätte Kulturkirche (Konzerthaus Liebfrauen) in Wernigerode zu erhalten.
Vor diesem Hintergrund hatten sich Kreistag und Stadtrat bereits im Dezember 2023 für die Zusammenlegung der Gesellschaften ausgesprochen und den Startschuss für Verhandlungen über konkrete Konditionen der Beteiligung der Stadt Wernigerode an der Harztheater gGmbH gegeben. Als nun jedoch der Wernigeröder Stadtrat dem Vertragswerk seine Zustimmung geben sollte, kam der Fusionsmotor ins Stottern.
Vorbehalte gegen die Fusion: Kulturelle Identität und finanzielle Risiken
Zum einen gibt es kulturpolitische Bedenken: Zwar ist vertraglich vorgesehen, dass das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode auch unter dem Dach der Harztheater GmbH als eigenständiger Klangkörper erhalten bleibt. Doch befürchten Orchesterfans, dass diese Zusage langfristig nicht Bestand haben könnte. Sie warnen vor einer schleichenden Verschmelzung mit dem Theaterorchester, bei der das PKOW nach und nach in einer größeren Einheit aufgeht. Am Ende könnte nur noch der Name bleiben und die künstlerische Identität des Orchesters verloren gehen.
Zum anderen gibt es finanzielle Vorbehalte: Der Haushalt der Stadt Wernigerode ist bereits angespannt und defizitär. Stadträte, denen der Haushalt nicht egal ist, weisen darauf hin, dass die Beteiligung an der Harztheater GmbH bereits ab 2026 höhere finanzielle Verpflichtungen mit sich brächte. Die Stadt Wernigerode würde für 3,5 Prozent des Theaterhaushalts aufkommen müssen, was im Jahr 2026 etwa 524.000 € entspräche. Ohne die Fusion wären aus dem Etat der Stadt für das PKOW rund 473.000 € aufzubringen, also 50.000 € weniger. Insgesamt würde die Fusion gegenüber der Fortführung einer selbstständigen Orchester GmbH für die Stadt Wernigerode in den Jahren 2026 bis 2028 einen Mehrbedarf von ca. 160.000 € bedeuten.

Die größte Unsicherheit betrifft die Zeit nach 2028, wenn eine neue Landesförderung in Kraft tritt – deren Bedingungen derzeit noch völlig unklar sind. Thomas Schatz, Vorsitzender der Ratsfraktion BfW/FDP, warnt: „Niemand kann garantieren, dass die Stadt Wernigerode ab 2029 als Gesellschafterin der Harztheater GmbH nicht deutlich höhere Kosten tragen muss. Vielleicht sogar für weniger Kultur.“ Eine Entscheidung ohne klare Kenntnis der finanziellen Folgen hält er für riskant: „Es wäre fahrlässig, diesen Schritt zu gehen, ohne die möglichen finanziellen Konsequenzen genau zu prüfen.“ Denn ist Wernigerode erst einmal Gesellschafter des Theaters, gibt es kein Zurück mehr.
Eigene Hochrechnungen zeigen, dass der jährliche Finanzierungsanteil der Stadt Wernigerode nach einer Fusion auf mehr als 600.000 Euro steigen dürfte – und das im Best-Case-Szenario. Diese optimistische Annahme setzt voraus, dass das Land Sachsen-Anhalt seine bisherige Fördersystematik beibehält und sich weiterhin zu einer jährlichen Dynamisierung der Zuschüsse bekennt, um z. B. steigende Löhne und Sachkosten auszugleichen.

Doch ist es keineswegs sicher, dass das Land seinen Finanzierungsanteil weiterhin dynamisch gestaltet. Sollte sich das Land z. B. dafür entscheiden, nur noch einen fixen Grundbetrag bereitzustellen und die zusätzlichen Kostensteigerungen vollständig den beteiligten Kommunen aufzubürden, könnte der Zuschussbedarf der Stadt die 700.000-Euro-Marke erreichen. Damit würde sich die finanzielle Belastung für Wernigerode noch einmal deutlich erhöhen – mit ungewissen Folgen für die Wernigeröder Stadtgesellschaft.
Thomas Schatz erinnert daran, dass bereits in den letzten Jahren die kommunale Förderung für Vereine in Wernigerode zusammengestrichen wurde. „Wir sollten nicht aus dem Blick verlieren, dass es neben Orchester und Theater auch andere Vereine und Initativen gibt, die städtische Unterstützung benötigen, um für die Bürgerinnen und Bürger Kulturveranstaltungen auf die Beine zu stellen.“ Diese Angebotsvielfalt wäre bedroht, wenn immer mehr Geld für die großen Kulturbetriebe zur Verfügung gestellt werden müsste.
Kostentreiber Kulturkirche
Ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor ist die Kulturkirche Liebfrauen, die als Spielstätte des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode (PKOW) untrennbar mit dem Orchester verbunden ist. Als der damalige Oberbürgermeister Peter Gaffert und der CDU-Stadtrat Matthias Winkelmann im Jahr 2019 für die Idee der Umnutzung im Stadtrat warben, lockten sie mit einem ambitionierten Versprechen: Die Kulturkirche werde eine „dauerhafte Kostenreduzierung für die Stadt“ im Kultur- und Veranstaltungsbereich ermöglichen. Ihr Ziel war es, eine Mehrheit für hohe Subventionen zu gewinnen, die für den Umbau der ehemaligen Kirche notwendig waren. In ihrer Beschlussvorlage hieß es sogar ausdrücklich, dass eine Beteiligung der Stadt an den laufenden Betriebskosten ausgeschlossen sei.
Ein Versprechen, das sich schnell als Luftschloss entpuppte. Bereits zwei Jahre nach der feierlichen Eröffnung im März 2022 stand die Kulturkirche wirtschaftlich auf der Kippe. Die Stadt musste einspringen – und trägt ab 2025 das jährliche Defizit der Spielstätte aus eigenen Mitteln. Diese ungeplante Belastung des Kulturetats wird auf rund 200.000 Euro pro Jahr veranschlagt, doch ob dieser Betrag tatsächlich ausreicht, ist ungewiss. Kritiker sehen sich bestätigt: Statt der versprochenen Einsparungen finanziert die Stadt nun „Steine statt Musik“.
Der entscheidende Punkt ist jedoch: Die Defizite der Kulturkirche kommen zu den Kosten der Orchesterfinanzierung noch hinzu. Thomas Schatz, Vorsitzender der BfW/FDP-Fraktion, rechnet vor: „Damit reden wir bis 2030 über jährliche Summen zwischen 800.000 und 1.000.000 Euro für die Finanzierung von Orchester und Spielstätte in unserer Stadt.“ Zum Vergleich zieht er den Beitrag heran, den Wernigerode noch 2023 für das PKOW aufwendete: „Das waren 360.000 Euro.“
Angesichts dieser Zahlen stellt sich die Frage: Kann sich Wernigerode die Fusion mit der Harztheater GmbH tatsächlich leisten – oder führt sie die Stadt in eine kulturelle und finanzielle Sackgasse?
Handlungsalternativen für unsere Stadt
Die geplante Fusion mit der Harztheater GmbH ist nicht alternativlos. Die Wernigeröder Stadträte stehen vor der Herausforderung, eine Lösung zu finden, die sowohl kulturell als auch finanziell tragfähig ist. Dabei gibt es verschiedene Wege, die jeweils ihre eigenen Chancen und Risiken mit sich bringen – von der vollständigen Fusion über eine Verschiebung der Entscheidung bis hin zur eigenständigen Weiterführung oder gar Aufgabe des Orchesters. Ein Blick auf die möglichen Alternativen zeigt, dass jede Option gut abgewogen werden muss.
Alternative 1: Die Fusion mit der Harztheater GmbH wie geplant umsetzen
Eine Fusion würde das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode (PKOW) formal unter dem Dach der Harztheater GmbH sichern. Damit bliebe das Orchester zunächst als eigenständiger Klangkörper bestehen, und seine Finanzierung wäre strukturell in die größere Institution integriert. Befürworter argumentieren, dass dieser Schritt langfristig für mehr Stabilität der gesamten Kulturlandschaft im Harzkreis sorgen könnte.
Allerdings bleibt eine zentrale Unsicherheit: die tatsächliche künstlerische Unabhängigkeit des Orchesters. Zwar gibt es Absichtserklärungen, das PKOW als eigenständige Einheit innerhalb der Harztheater GmbH zu erhalten, doch Orchester-Fans befürchten, dass diese Zusage langfristig aufgeweicht werden könnte. Die Gefahr: Eine schleichende Verschmelzung mit dem Theaterorchester, bei der das PKOW allmählich in einer größeren Struktur aufgeht. Am Ende könnte vom ursprünglichen Kammerorchester nur noch der Name und der Auftrag bleiben, in den Gemeinden des Landkreises Gastauftritte zu geben – während seine künstlerische Identität zunehmend verwässert wird.
Hinzu kommt, dass sich die Stadt Wernigerode mit der Fusion langfristig bindet. Als Gesellschafterin der Harztheater GmbH hätte sie nicht nur finanzielle Verpflichtungen, sondern auch eine eingeschränkte Einflussmöglichkeit auf die künftige Entwicklung des Orchesters. Ein Rückzug aus der Gesellschaft wäre später kaum noch möglich – die Stadt würde sich also auf eine Entscheidung festlegen, deren langfristige Konsequenzen heute noch nicht vollständig absehbar sind.
Zudem bleibt die Kulturkirche Liebfrauen als eigenständige finanzielle Verpflichtung bestehen. Auch nach einer Fusion müsste die Stadt weiterhin das jährliche Defizit der Kulturkirche tragen, das derzeit auf rund 200.000 Euro pro Jahr geschätzt wird. Damit würde Wernigerode nicht nur die Zuschüsse für die Harztheater GmbH aufbringen müssen, sondern zusätzlich auch für den Erhalt und Betrieb der Kulturkirche aufkommen – eine doppelte finanzielle Belastung, die den ohnehin angespannten städtischen Haushalt weiter unter Druck setzen könnte.
Alternative 2: Die Fusion um mindestens ein Jahr verschieben
Eine Möglichkeit wäre es, die Fusion nicht wie geplant zum 1. Januar 2026, sondern um mindestens ein Jahr zu verschieben. Dies hätte den Vorteil, dass die Stadt bis Ende 2026 genau analysieren könnte, wie hoch der tatsächliche Zuschussbedarf der Kulturkirche ausfällt. Durch eine spätere Entscheidung hätte die Stadt zudem mehr Zeit, um zu bewerten, ob sie sich die zusätzlichen Zuschüsse für Theater und Kulturkirche nach der Fusion überhaupt leisten kann.
Eine Verschiebung der Fusion würde also finanzielle Klarheit schaffen, ohne die Stadt jetzt schon in eine langfristige Verpflichtung zu drängen. Gleichzeitig könnte Wernigerode in dieser Zeit auch prüfen, ob es alternative Lösungen gibt, die der Kultur in Wernigerode langfristig dienlicher wären, weil sie dauerhaft finanziert werden könnten.
Alternative 3: Das PKOW als eigenständiges Orchester erhalten
Eine Alternative zur Fusion wäre es, das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode (PKOW) eigenständig fortzuführen und eine Insellösung zu entwickeln. Wernigerode bliebe damit Gesellschafterin des Orchesters und könnte seine künstlerische Unabhängigkeit dauerhaft sichern.
Der große Vorteil dieser Lösung: Das PKOW würde nicht in einer größeren Struktur aufgehen, sondern könnte seinen eigenständigen Charakter als Kammerorchester bewahren. Allerdings wäre dies nur tragfähig, wenn eine langfristige Finanzierungsstrategie entwickelt würde. Vorausgesetzt, das Land wäre weiterhin bereit, das PKOW zu fördern, müsste die Stadt nicht nur ihren bisherigen Anteil sichern, sondern wahrscheinlich auch den Finanzierungsanteil des Landkreises übernehmen. Das wäre ein erheblicher finanzieller Kraftakt.
Würde sich der Wernigeröder Stadtrat dazu bekennen, das Orchester in einer Größenordnung zu unterstützen, wie dies Halberstadt für das Theater leistet, und jährlich etwa 2 % des Haushalts bereitzustellen, wäre eine eigenständige Finanzierung von PKOW und Kulturkirche theoretisch möglich. Doch das hätte drastische Konsequenzen: Um diese Summen aufzubringen, wären massive Einsparungen in anderen Bereichen der Stadtgesellschaft nötig.
Unter dem Strich wäre die eigenständige Fortführung des PKOW für Wernigerode eine extreme finanzielle Herausforderung mit weitreichenden Folgen für andere Haushaltsbereiche. Die Kosten wären hoch, die Einsparungen an anderer Stelle massiv – und ob das Land tatsächlich langfristig an seiner Förderpraxis festhält, bleibt ungewiss. Eine Insellösung klingt verlockend, ist aber wirtschaftlich kaum tragfähig.
Alternative 4: Fokus auf die Kulturkirche – Aufgabe des Orchesters
Eine weitere Option wäre, sich künftig auf die Kulturkirche als zentrale kulturelle Spielstätte zu konzentrieren und das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode zum Ende des Jahres 2028 aufzugeben. Dies würde bedeuten, dass die Stadt ihre finanziellen Mittel gezielt auf eine berechenbare und steuerbare Kulturförderung ausrichtet, anstatt sowohl das Orchester als auch die Kulturkirche dauerhaft erhalten zu müssen.
Ohne die finanzielle Verpflichtung für das PKOW könnte Wernigerode die Kulturkirche weiterentwickeln und gezielt bespielen, etwa durch Gastorchester, wechselnde Konzertformate oder Kooperationen mit anderen Kulturinstitutionen. Dadurch ließe sich das Kulturangebot vielfältiger und flexibler gestalten, während die Stadt gleichzeitig eine klare finanzielle Planung hätte. In diesem Kontext wäre es sinnvoll, einen dauerhaften Zielwert von etwa 0,6 Prozent des Wernigeröder Haushalts für die Finanzierung von Angeboten in der Kulturkirche bereitzustellen.
Natürlich wäre die Auflösung des Orchesters ein tiefgreifender Einschnitt, der auch kulturpolitisch kontrovers diskutiert werden dürfte. Doch angesichts der ohnehin angespannten Haushaltslage und der mit der Fusion verbundenen Unwägbarkeiten könnte es die klügere Wahl sein, sich auf eine kulturelle Infrastruktur zu konzentrieren, die für die Stadt tragfähiger und langfristig finanzierbar ist.