BfW/FDP-Antrag erfolgreich: Jury für Kunst- und Kulturpreis wird erweitert
Der Stadtrat Wernigerode hat auf seiner Sitzung am 17.10.204 einem Antrag zugestimmt, der die Zusammensetzung der Jury für den Kunst- und Kulturpreis verändert. Zukünftig werden vier statt bisher zwei Vertreter aus dem Kunst- und Kulturbereich in der Jury sitzen. Dieser Schritt soll die Expertise und die Vielfalt des kulturellen Sektors stärker in die Entscheidungen einfließen lassen. Der Antrag wurde von Thomas Schatz, Fraktionsvorsitzender der BfW/FDP, eingebracht.
Schatz betonte, dass die aktuelle Zusammensetzung der Jury – mit einem überwiegenden Anteil an Vertretern aus der Politik und nur zwei Vertretern aus dem Kulturbereich – die Vielfalt der Kunst- und Kulturszene in Wernigerode nicht ausreichend widerspiegle. Der Beschluss sieht nun vor, dass die Zahl der Kulturschaffenden in der Jury von zwei auf vier erhöht wird, während die Anzahl der politischen Vertreter weiterhin acht beträgt. Ein weiteres Jurymitglied stammt aus der Wirtschaft.
Mehr Fachkompetenz in der Jury
„Es war uns wichtig, dass die Jury über die nötige fachliche Kompetenz verfügt, um die künstlerischen und kulturellen Arbeiten fundiert bewerten zu können“, erklärte Thomas Schatz, der den Antrag initiiert hatte. „Mit der Erhöhung der Zahl der Kulturschaffenden auf vier stellen wir sicher, dass die Entscheidungen auf einer fachkundigen Grundlage getroffen werden.“
Schatz verwies auf die bestehende Dominanz der politischen Vertreter in der Kulturpreis-Jury, was Kritik ausgelöst hatte. „Natürlich bringen die Vertreter der Politik und Wirtschaft wichtige Perspektiven ein“, so Schatz, „aber es ist ebenso wichtig, dass diejenigen, die selbst im Kunst- und Kulturbereich aktiv sind, stärker eingebunden werden.“
Stärkere Repräsentation der kulturellen Vielfalt
Ein weiteres zentrales Argument für die Reform war die Notwendigkeit, die kulturelle Vielfalt besser abzubilden. „Wernigerode hat eine lebendige und vielfältige Kulturszene, die in der Jury ausreichend repräsentiert sein muss“, betonte Schatz. Mit vier Vertretern aus dem Kunst- und Kulturbereich könne die Jury künftig ein breiteres Spektrum an Kunstformen, kulturellen Strömungen und innovativen Ansätzen berücksichtigen.
Bislang bestand die Gefahr, dass die individuellen Präferenzen der zwei Kulturschaffenden in der Jury zu stark ins Gewicht fielen. Die Erweiterung auf vier Vertreter soll dazu beitragen, dass mehr Meinungen und künstlerische Perspektiven berücksichtigt werden und auch weniger etablierte oder experimentelle Kunstformen eine faire Chance erhalten.
Satzungsänderung schafft Grundlage für breitere Jury
Der Antrag, der zur Satzungsänderung führte, geht auf eine Diskussion im Kulturausschuss des Stadtrates zurück. Während dieser Debatte war es ursprünglich um die Frage gegangen, welche Person aus dem Kreis der Kulturschaffenden in die Jury berufen werden sollte. Schnell wurde jedoch deutlich, dass die Kulturszene in ihrer Vielfalt durch eine Vergrößerung des Anteils an Kulturvertretern besser abgebildet werden könnte. Der Antrag wurde im Stadtrat mit breiter Mehrheit angenommen. Schon bei der nächsten Vergabe des Kunst- und Kulturpreises wird die Jury in ihrer neuen Zusammensetzung tagen.