Stadtrat entscheidet über neue Bestattungsformen

Der Friedhof in Wernigerode könnte bald um zwei neue Bestattungsarten erweitert werden: Auf Initiative der Stadtratsfraktion BfW/FDP steht die Einführung von Baumbestattungen und sogenannten Mensch-Tier-Bestattungen zur Entscheidung an.

Während Baumbestattungen als naturnahe Form der Urnenbeisetzung bereits in vielen Städten angeboten werden, wirft die Möglichkeit einer Mensch-Tier-Bestattung noch häufiger Fragen auf. Was verbirgt sich dahinter?

Die Mensch-Tier-Bestattung ist eine besondere Form der Urnenbestattung. Anders als bei herkömmlichen Gräbern auf Tierfriedhöfen werden Tiere dabei nicht körperlich beerdigt, sondern – wie bei der Humanbestattung – zuvor kremiert. Die Asche des Haustiers wird in einer eigenen Urne in das Grab seines verstorbenen Besitzers oder seiner Besitzerin beigelegt – jedoch erst nach deren Tod. Eine gleichzeitige oder, sollte das Haustier Herrchen und Frauchen überleben, spätere Bestattung des Tieres sind also Voraussetzungen für die gemeinsame Ruhestätte.

Zudem wird es für diese Bestattungsart auf dem Friedhof ein eigenes Grabfeld geben, das klar abgegrenzt ist von den Flächen für Humanbestattungen. So bleibt die pietätvolle Trennung der Grabarten gewahrt.

Die geplante Regelung ermöglicht es Menschen, über den Tod hinaus in enger Verbindung mit ihrem Tier zu bleiben. In Deutschland gibt es bislang nur wenige kommunale Friedhöfe, die diese Form der Beisetzung anbieten – Wernigerode könnte damit zu den Vorreitern in Sachsen-Anhalt gehören.

Ob die neuen Bestattungsformen tatsächlich eingeführt werden, entscheidet der Stadtrat in seiner Sitzung am 8. Mai. Die Fraktion BfW/FDP setzt auf die Einsicht der Mehrheit der Rätinnen und Räte, um den Bürgerinnen und Bürgern in Wernigerode mehr Wahlfreiheit und individuellere Möglichkeiten der Abschiednahme zu ermöglichen.